ZIELE - PERSPEKTIVEN - Aufgaben
Das Forschungsseminar möchte einen Dialog über und mit dem frankophonen Raum eröffnen, um eine systematische und langfristige Forschung zu ermöglichen, die zur Mehrung des Wissens über diese unterschiedlichen Regionen beiträgt. Mit dieser Perspektive und diesem Forschungsinteresse an den unterschiedlichen Regionen der Frankophonie bzw. Frankophonien mit einem ganz besonderen Schwerpunkt auf dem Maghreb sollen diese unterschiedlichen Kulturen als Objekt der Wissenschaft begriffen werden, Kulturen wie die afroamerikanische, chinesische, berberische, andalusische, jüdische, arabische und französische. Sie werden als privilegiertes Objekt der wissenschaftlichen Erforschung von Literatur, Kultur, Sprache und Sozialwissenschaften sowie als Feld der Analyse von Phänomenen des kulturellen Wandels betrachtet. Damit soll ein breit gefächertes Spektrum des Denkens und Schreibens über die Frankophonie und den Maghreb geschaffen werden.
Darauffolgend verfolgt das Frankophone Forschungsseminar in Zusammenarbeit mit der Forschungskooperation Francophonies mit dem Institut für Romanistik der Universität Innsbruck als eines seiner zentralen wissenschaftlichen Ziele, die Vielfalt der Frankophonie-Kulturen in ihrer Bandbreite und ihren textuellen, medialen und diskursiven Manifestationen und Praktiken an ihren jeweiligen Schnittstellen zu untersuchen. Bereiche wie Identität und Alterität, Migrationen, Diaspora, Geschichte, Politik, Körper, Begehren und Sexualität, Oralität und Schrift, Gender und Queer und hierin Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzepte im Islam sind weitere Forschungsschwerpunkte des Forschungsseminars.
Von Bedeutung ist die Öffnung der Untersuchung über das Verhältnis Maghreb-Frankreich, über die klassische Frankophonie hinaus auf die Berber- und Andaluz-Kultur sowie auf das christliche und jüdische Kulturerbe. Forschungsprojekte sollen auch in Verbindung mit der Lateinamerika-, Karibik- und Québec-Forschung aufgrund ähnlich gelagerter Fragestellungen gebracht werden.
Neben dieser Objektentgrenzung ist eine theoretische Entgrenzung vorgenommen worden, indem die Triade Transdisziplinaritäts-, Transkulturalitäts- und die Hybriditätsforschung als ein distinktives Signum des Forschungsseminars ins Zentrum des Interesses gestellt wird, die als conditio unserer Zeit erfasst und durch anthropologische, ethnologische, soziopolitische, historische, poststrukturale, postkoloniale und postmoderne Ansätze bzw. theoretische Konstruktionen getragen wird.
Bisherige Aktivitäten
Die bisherigen bzw. konkret geplanten Aktivitäten mit der Forschungskooperation Frankophoniee am Institut für Romanistik der Universität Innsbruck beziehen sich auf:
Künftige Aktivitäten
- Forschungstage „Frankophonien“ (Dresden/ Innsbruck/Leipzig: März 2022), Colloque international (novembre 2022): Transgressions en tous genres. Subversions et interdits dans les littératures et films (franco-)maghrébins de l’extrême contemporain
Kooperationen mit französischen und maghrebinischen Universitäten (Auswahl):
- Faculté des Lettres et des Sciences Humaines Dhar Mehraz von Fès
- Université Hassan 2, Dépt. de Langues et de Littérature Française von Casablanca
- Faculté des Lettres et des Sciences Humaines der Université Cadi Ayyad, Marrakesch
- Faculté des Lettres et des Sciences Humaines und Laboratoire d’Etudes et de Recherches sur l’Interculturel der Université Chouaïb Doukkali in El Jadida
- L’Université Mohamed V de Rabat
- CNRS Paris
- Centre des Hautes Etudes de Lyon
- Centre d’enseignement supérieur de l’Université de Bejaia (Algerien)